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"Fasten - ohne Scheinheiligkeit und Heuchelei"
© Bernhard Wieczorek

Am Sonntag, 5. März 2023, fand nach zweijähriger Pause die traditionelle Generalversammlung des Mariazeller Prozessionsvereins am 2. Fastensonntag statt. Mehr als 70 Mitglieder waren gekommen, um gemeinsam zu beten, den neuen Vorstand zu wählen und gemeinsam zu feiern. Die Fastenpredigt hielt Pfarrer Christian Maresch.

Die Generalversammlung 2023 begann wir üblich mit gemeinsamem Beten, diesmal mit einer Fastenandacht. Der geistliche Leiter des Mariazeller Prozessionsvereins in Simmering, Pfarrer Christian Maresch, hatte dazu eine eigene Fastenpredigt vorbereitet. Dabei ging es ihm einerseits um die Ziele des Fastens und andererseits um die Beziehung zu Gott.

"Die Fastenzeit ist eine Zeit in der man bewusst auf Annehmlichkeiten verzichtet oder ist es eine Zeit der Buße und Vorbereitung auf Ostern?" fragt Pfarrer Maresch die versammelten Mitglieder des Vereins. Natürlich sei die Zeit gut geeignet wieder einmal auf die Figur zu schauen, auf die Gesundheit zu achten, "das sind Antworten, die man so im Allgemeinen hört. Für Menschen aber, die tief im kirchlichen Leben verwurzelt sind, gehört diese Fastenzeit zu einem Fixpunkt im Kirchenjahr einfach dazu", so Pfarrer Christian Maresch.

Beziehung zu den Menschen
© Bernhard Wieczorek
Pfarrer Christian Maresch hielt eine Fastenpredigt zum Thema der Beziehung zu einander und zu Gott.

Auf zwei Ziele ging der Altsimmeringer Pfarrer besonders ein. Das erste Ziel sei die Beziehung zu anderen und zur Umwelt. "Gerade in diesen Tagen sind wir aufgerufen einmal auf uns selber zu schauen auf unsere Unvollkommenheit. Heute ist es ja modern zu sagen: Ich habe keine Fehler und Sünden schon gar nicht. Aber trotzdem merken wir, dass im Leben nicht immer alles klappt. Wenn eine Beziehung zwischen zwei Menschen nicht gut Iäuft, da gibt es Kritik, massive Vorwürfe, Auseinandersetzungen und heftigen Streit. Trotz der von uns Menschen verkündeten Unfehlbarkeit gibt es diese Probleme", sagt Pfarrer Maresch. Christen würden aber gerade in der Fastenzeit auf die Beziehungen schauen, denn da gebe es "bestimmt einiges, das wir besser machen können", weiß der Pfarrer.

Der zweite Punkt in der Predigt von Pfarrer Maresch war: Die Beziehung zu Gott stärken: "Diese Tage sind auch gut geeignet, um uns auf unsere Beziehung zu Gott zu besinnen." Das könne auf unterschiedliche Arten geschehen, wie ein Besinnungstag, Exerzitien, eine gut vorbereitete Beichte, aber auch persönliche Zeiten der Stille zu Hause oder in der Natur, eine kleine Pilgerfahrt oder auch einen Gottesdienst unter der Woche mitfeiern.

Neuwahl des Vereinsvorstandes
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1.R.v.l.: Christine Kavallar, Johann Kasehs, Doris Radlmair. 2.R.v.l.: Josef Ponecz, Mario Ponecz, Roman Temper. Die Fahnenträger: Robert Müllner und Karl Kasehs.

Nach der Andacht, in der auch der seit dem 4. September 2022 Verstorbenen des Vereins gedacht wurde, folgte die Generalversammlung, bei der nach der dreijährigen Amtszeit des Vorstandes neu gewählt wurde. Große Einigkeit herrschte bei der Wahl der Vertreter:innen des Vereines. Karl Kulovits führte die Wahl mit dem folgenden Ergebnis durch:

Obmann: Johann Kasehs, Obmannstellvertreterin: MMag. Doris Radlmair, Kassier: Josef Ponecz, Kassierstellvertreter: Mario Ponecz, Sekretärin: MMag. Christine Kavallar, Sekretärinstellvertreter: Roman Temper.
Auch die Kassarevisoren wurden per Wahl bestimmt: Werner Mery und Mag. Bernhard Wieczorek.

Nachdem alle die Wahl angenommen hatten und sich für das große Vertrauen bedankten, konnte Neo-Obmann Johann Kasehs die Versammlung ordnungsgemäß abschließen.

Ein Blick auf den Weinviertler Jakobsweg

Als dritter Teil folgte ein Blick auf den Weinviertler Jakobsweg. Ingrid Kraus und ihr Mann Werner waren extra aus Poysdorf gekommen, um von diesem eindrucksvollen Pilgerweg zu erzählen. "Wir sind ein junger Pilgerweg, denn uns gibt es erst seit zehn Jahren, nicht so wie euren Verein, seit mehr als 130 Jahren", zeigte sich Ingrid Kraus auch von den drei Wallfahrten jedes Jahr beeindruckt. Mit Bildern unterstützte Ingrid Kraus ihren Bericht, denn als Pilgerbegleiterin und Autorin des Jakobswegweiser Weinviertel, konnte sie von besonderen Eindrücken auf dem Weg berichten. Als Religionslehrerin in Poysdorf ist sie auch immer wieder mit Kindern pilgern und auch darüber erzählte sie den Mitgliedern des Vereines. Manch Mitglied kam auf den Geschmack und die Idee des gemeinsamen Pilgerns im Weinviertel nahm Gestalt an…

Einen Einblick in die Erzählungen liefert die Präsentation, die Sie hier finden…

(red)